Klinik für Psychosomatik, Tiefes Ruhen, Achtsamkeit Erschöpfung

VON NICOLE STERN

Klinik für Psychosomatik: Tiefes Ruhen und Achtsamkeit gegen Erschöpfung

Wie gezieltes Achtsamkeitstraining in einer Klinik für Psychosomatik helfen kann

 

Erschöpfung ist ein Warnsignal: Es zeigt, dass unser Körper und Geist über ihre Grenzen hinaus belastet sind und dringend Erholung sowie eine Überprüfung unserer Lebensumstände benötigen.
In unserer hektischen und oft überwältigenden Welt fühlen sich immer mehr Menschen erschöpft und überfordert. Die täglichen Anforderungen, ob im Job oder privat, können uns so erschöpfen, dass wir uns fragen, wie wir jemals wieder zu innerer Ruhe finden sollen. Hier setzt „Tiefes Ruhen“ an – eine spezielle Form des Achtsamkeitstrainings, die bereits in psychosomatischen Kliniken wie Schloss Wendgräben erfolgreich angewendet wird, um Menschen bei der Bewältigung von Erschöpfung und Überlastung zu unterstützen.

 

Warum Achtsamkeitstraining in psychosomatischen Kliniken eingesetzt wird

Psychosomatische Kliniken sind spezialisiert darauf, Körper und Geist als Einheit zu betrachten. Sie verstehen, dass viele körperliche Beschwerden ihren Ursprung in seelischer Belastung haben. Achtsamkeitstraining wird in der Psychosomatik häufig eingesetzt, um Patienten zu helfen, besser mit Stress, Angst und anderen psychischen Belastungen umzugehen. Achtsamkeitstraining ist in diesem Kontext eine klinisch nachgewiesene Intervention. Durch Achtsamkeitsübungen lernen Patienten ihre Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu lenken und sich ihrer Gedanken, Gefühle und körperlichen Empfindungen bewusst zu werden, anstatt sie zu verdrängen. Sie kommen wieder in Kontakt mit ihrem Körper und ihren Gefühlen. Dies unterstützt dabei, wieder eine emotionale und mentale Balance anzusteuern und stressbedingte Beschwerden zu lindern.

 

Zu erschöpft für Achtsamkeit?
Tiefes Ruhen als Grundlage für den Wiederaufbau von Resilienz

In psychosomatischen Kliniken ist Achtsamkeitstraining ein bewährtes Mittel, um Patienten bei der Bewältigung von Stress und psychischen Belastungen zu unterstützen. Doch was ist, wenn die Erschöpfung so groß ist, dass Patienten für die üblichen Achtsamkeitsübungen kaum aufnahmefähig sind? Wenn sie sich extrem müde, energielos und ohne jegliche Motivation fühlen? In solchen Fällen stehen Therapeuten, Achtsamkeitslehrende und Ärzte vor der Herausforderung, Wege zu finden, um diesen stark erschöpften Klienten passende Übungen anzubieten.

 

Tiefes Ruhen: Eine sanfte Antwort auf tiefe Erschöpfung

Besonders bei großer Energielosigkeit bietet „Tiefes Ruhen“ eine wirkungsvolle und leicht zugängliche Alternative. Im Gegensatz zu anderen Achtsamkeitsübungen wie dem Bodyscan, die eine gewisse Konzentration erfordern, eignet sich Tiefes Ruhen besonders für Patienten, die körperlich, emotional und mental erschöpft sind.

Tiefes Ruhen findet im Liegen z.B. auf einer Yogamatte statt. Der Körper muss sich nicht mehr aufrecht halten und der Fokus liegt explizit auf dem Loslassen. In der Einführung erklärt der Deep Rest-Anleiter, dass es nicht um Leistung geht, sondern vielmehr darum, loszulassen, zuzulassen und alles so sein zu lassen, wie es gerade ist. Diese Praxis erlaubt es den Patienten, einfach zu sein – ohne Druck, ganz ohne Erwartungen. Dies bringt eine spürbare Erleichterung, da der ständige Zwang, etwas tun oder erreichen zu müssen, entfällt. Dadurch entsteht ein Raum, in dem die Patienten sich selbst annehmen können. Diese Erlaubnis, einfach zu sein, öffnet das Tor zur natürlichen Resilienz – die Fähigkeit, sich von Belastungen zu erholen und gestärkt daraus hervorzugehen.

 

Leicht und ohne Extra-Anstrengung: Sanftes Annehmen und Pausen machen lernen

Eines der größten Missverständnisse über Achtsamkeitstraining ist, dass es zusätzliche Anstrengung erfordert. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Achtsamkeit bedeutet nicht, dass man „mehr“ tun muss, sondern „weniger“.
Besonders beim Tiefen Ruhen (Deep Rest Meditation) geht darum, dem Körper und Geist die Ruhe zu geben, die sie brauchen und Pausen zu machen. Den Gefühlen wird mehr Raum geschenkt, indem alles da sein darf und auf sanfte und annehmende Weise in Kontakt mit den eigenen Gefühlen gegangen wird, statt sie abzuwerten oder weg haben zu wollen. In einer Welt, die von ständiger Aktivität geprägt ist, kann das Erlernen dieser sanften Annahme, des Loslassens, Zulassen und Seinlassens sowie der bewussten Pause ein wahrer Segen sein.

 

Aktivierung des parasympathischen Nervensystems

Die Achtsamkeitspraxis des Tiefes Ruhens dient nicht nur der Förderung des körperlichen, emotionalen und mentalen Wohlbefindens, sondern spielt auch eine zentrale Rolle bei der Aktivierung des parasympathischen Nervensystems, des sogenannten „Ruhe- und Verdauungsmodus“. Dieses System ist entscheidend für Entspannung und Erholung und wird durch Praktiken wie Tiefes Ruhen direkt beeinflusst.
Durch die Praxis des Tiefen Ruhens, die im Liegen ausgeführt wird, kann das parasympathische Nervensystem effektiv aktiviert werden. Im Liegen und die differenzierten Anleitungen kann zunächst der Körper in eine Entspannung finden, die weit über das momentane Ruhen hinausgeht. Im „Ruhe- und Verdauungsmodus“ beginnt der Körper, sich selbst zu heilen und zu regenerieren. Dadurch wird Stress abgebaut, der Blutdruck kann sich senken und die Herzfrequenz normalisieren.

 

Gezieltes Loslassen, Zulassen und Seinlassen zur Unterstützung der Heilung

Tiefes Ruhen ist eine Achtsamkeitspraxis, die darauf ausgerichtet ist, die Aktivierung des parasympathischen Nervensystem zu fördern. Dies geschieht durch das anstrengungslose Aufspüren und das bewusste Loslassen von Anspannung im Körper, dies ermöglicht tiefere Schichten von Entspannung. Die Selbstheilungskräfte des Körpers werden aktiviert, was eine entscheidende Rolle bei der Regeneration und Heilung spielt. Neben “Tiefes Ruhen” können auch sanfte Bewegungsformen dazu beitragen, diesen heilsamen Zustand herbeizuführen.

 

Einnicken als Regenerationselement beim Tiefen Ruhen

Im Zentrum des Tiefen Ruhens steht das Loslassen, was dazu führen kann, dass Patienten ganz natürlich kurz einnicken oder sogar einschlafen. . Während im „herkömmlichen“ Achtsamkeitstraining Einschlafen oftmals als bedauerlich, vielleicht sogar als Scheitern der Aufgabe erlebt wird, ist dies für erfahrene Deep Rest-Lehrer und Therapeuten kein Hindernis, sondern ein Zeichen der Regeneration auf dem Weg zur Heilung. Erfahrungsgemäß gelangen Patienten durch die speziellen Anleitungen zum Tiefen Ruhen zunehmend in einen Zustand unangestrengter, achtsamer Wahrnehmung, in der sie immer bewusster erleben können, wie sich das Loslassen und ein gelöster Zustand anfühlt.

 

Achtsamkeit und Tiefes Ruhen: Von der klinischen Praxis zur alltäglichen Anwendung

Achtsamkeit und Tiefes Ruhen sind natürliche Fähigkeiten, die Patienten zunächst in der unterstützenden Umgebung einer Klinik entdecken und vertiefen. Dort erfahren sie, wie diese körperliche und emotionale Wohlbefinden fördern können. Diese Erfahrungen bereiten sie darauf vor, Achtsamkeit und Tiefes Ruhen im Alltag zu nutzen, um ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Tiefes Ruhen ist besonders wertvoll für die Anwendung zu Hause, vor allem vor dem Schlafengehen. Diese Praxis erfordert eine bequeme Liegeposition und eine geführte Anleitung. Die Anleitung unterstützt dabei, den Tag loszulassen und bereitet Körper und Geist auf eine tiefe, erholsame Nachtruhe vor. Das bewusste Zulassen und Loslassen verbessert nicht nur das Einschlafen, sondern auch die Schlafqualität insgesamt.

Zusammengefasst bieten Achtsamkeit und Tiefes Ruhen wertvolle Werkzeuge, die in der Klinik erlernt und zu Hause weiter praktiziert werden.

 

Praxisbeispiel aus der psychosomatischen Klinik Schloss Wendgräben

Klinik Psychosomatik Tiefes Ruhen Achtsamkeit

Die psychosomatische Fachklinik Schloss Wendgräben ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Achtsamkeitstraining in die therapeutische Praxis integriert werden kann. Die Therapeutin, die dort „Tiefes Ruhen“ anbietet, berichtet von den positiven Erfahrungen ihrer Patienten. Diese Form der Meditation im Liegen wird von den erschöpften Patienten besonders dankbar angenommen, da sie eine tiefgehende Entspannung ermöglicht, ohne dass körperliche Anstrengung erforderlich ist. Die schöne, ruhige Umgebung der Klinik trägt zusätzlich dazu bei, dass die Patienten leichter zur Ruhe finden und neue Kraft schöpfen können. https://klinikwendgraeben.de

 

Fazit: Tiefes Ruhen und Achtsamkeit als Schlüssel zur Regeneration

Tiefes Ruhen – anstrengungslose Achtsamkeit im Liegen, ist ein mächtiges Werkzeug, die helfen kann, aus der Spirale von Erschöpfung und Überlastung auszubrechen. Sie ist leicht in den Alltag integrierbar, erfordert keine zusätzliche Anstrengung und kann unterstützen, sich wieder mit sich selbst zu verbinden.

Weiterführende Informationen:
Buch: „Tiefes Ruhen – sanftes Loslassen. Deep Rest Meditation: Der leichte Weg zu Selbstfürsorge und innerer Ruhe“

Tiefes Ruhen kennenlernen: Geführte Anleitungen

Tiefes Ruhen Fortbildung: Für Therapeuten, Berater, Achtsamkeitslehrende